Ohne Filmausschnitt
Zusammengestellt von Werner Hain und Bernd-Uwe Heise
Aus der Chronik
Erweiterungsbauten in der Triptiser Straße -- heute abgerissen
Ein historisch bedeutsamer Tag für die Werktätigen des Betriebes war der 1. Juni 1948, die Übernahme in das Volkseigentum. Der Betrieb war während des 2. Weltkrieges auf Rüstungsproduktion umgestellt und davon ausgehend erfolgte die Übergabe in das Volkseigentum. Der Anfang war nicht leicht, es gab wirtschaftliche Schwierigkeiten und die Arbeiter mußten lernen, mit ihrer neuen Rolle als Eigentümer und Produzent fertigzuwerden.
Parallel dazu siedelte die Familie Jäger nach Münster um und warb wichtige Fachkräfte ab. Sie gründete dort eine Firma, die ebenfalls Drahtwebmaschinen baut.
In den ehemaligen Hallen von Emil Jäger fertigte man nach dem Krieg z. B. Ofenplatten und Töpfe.
Danach ging man wieder zur Produktion von Drahtwebstühlen über.
Der Bedarf nach diesen Maschinen war sehr groß.
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Die Gießerei des VEB Draweba arbeitete nach dem Ende des zweiten Weltkrieges unter schwierigen Bedingungen, hinzu kam, dass wichtige Materialien wie Roheisen und Koks fehlten. Die Initiativen des Gießereikollektivs mit solchen Werktätigen an der Spitze wie Franz Rudolf, Otto Wachtelborn, Oskar Dietze, Paul Lindig, Erich Huth, Heinz Dufft, Richard Vietze, Arno Ulitzsch, Rudolf Reißig, Alfred Lautenschläger und viele andere, wie zum Beispiel die damaligen Jugendlichen Günter Scholz und Werner Ulitzsch, führten dazu, daß schon im ersten Jahr als volkseigener Betrieb die Vorkriegsleistung wieder erreicht wurde. Sie betrug 822 t im Jahr 1949.
In den Folgejahren wurden diese Spitzenleistungen weiter ausgebaut, und 1951 wurde die Gußproduktion schon um 700 t gesteigert. Das Kollektiv der Gießerei hat sich in den folgenden Jahren trotz schwieriger Abeitsbedin-gungen stets mit neuen Taten im sozialistischen Wettbewerb im Betrieb an die Spitze gestellt. Zum Beispiel wurde zu Ehren des 22. Jahrestages der DDR die Generalreparatur des Kupolofens vorzeitig abgeschlossen, wobei 20 000 Mark eingespart wurden. In den 70er Jahren wurden wichtige Rekonstruktionen und Rationalisierungen begonnen. Das wichtigste Vorhaben war die Rekonstruktion der Kernmacherei 1974. Dadurch wurde eine Steigerung der Tonnage von 419 t bei einer Freisetzung von drei Arbeitskräften und eine wesentliche Verbesserung der Arbeits- und Lebens-bedingungen erreicht. Es wurden Erfahrungen gesammelt, wie wichtig in der Erneuerungsphase die sozialistische Gemeinschaftsarbeit ist. Dadurch wurde der Termin der Fertigstellung um sechs Arbeitstage verkürzt. Im Jahr 1978 erfolgte die Rekonstruktion der Putzerei. Trotz der zeitweiligen Behinderungen durch die Rekonstruktionsarbeiten überboten Ende Oktober 1979 die Brigade "Fortschritt" den Plan mit 59 t Guß und die Brigade .1. Mai" sowie die Kernmacherei mit jeweils 30 t.
1980 erfolgte die weitere Rationalisierung der Auskern- und Altsandtransportarbeiten. Dadurch wurden die Arbeits- und Lebensbedingungen für 19 Kollegen verbessert.
Durch diese Rekonstruktionsmaßnahmen wurden die Voraussetzungen geschaffen, daß 2200 t Guß im Jahre 1985 produziert werden konnten.
1988 wurde begonnen, die Schmelz- und Formprozesse der Gießerei weiter bedeutend zu rationalisieren. Durch den Einsatz neuer Heißwindkupolöfen wird Energie eingespart und die Umweltbelastung durch die Entstaubungstechnik stark reduziert. Durch die Mechanisierung der Gattierung werden die Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert.
Wenn heute die Drahtweb- und Flechtautomaten des VEB Draweba, weltweit geschätzt werden, dann haben die Kollektive der Gießerei des Betriebes einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Ihre Arbeit dient mit dazu, daß immer leistungsfähigere Automaten im Betrieb entstehen und gebaut werden können. Es zeigt sich, daß sie stets bemüht sind, die Termine für die Musterbauten mit zu verkürzen, damit diese Spitzenerzeugnisse schnell auf den Markt gebracht werden können, um gute Exporterlöse zu erzielen. Somit leisten die Werktätigen des VEB Draweba ihren Beitrag zur zielstrebigen Verwirklichung der Beschlüsse der Partei zum Wohle unserer Menschen.
Gearbeitet wurde mit:
3 Bohrmaschinen
2 Chappinghobler
1 Horizontal - Bohrwerk
1 veraltete Langhobelmaschine
die teilweise von anderen Betrieben ausgeliehen bzw. gemietet waren.
Produziert wurde dringend benötigter Bevölkerungsbedarf, wie Aschekästen, Feuerhaken, Kohleschaufeln, Ofenplatten und Herde, Ofentüren für Waschkessel, Ofenroste u.v.m.
In dieser schwierigen Situation der geringen maschinellen Ausrüstung half die sowjetische Militäradministration aus laufenden Reparationslieferungen Werkzeugmaschinen dem Betrieb zur Verfügung zu stellen.
Somit wurde es möglich, dass der VEB Drahtwebstuhlbau schon 1949 kleine Drahtwebmaschinen für die UdSSR in der Triptiser Straße herstellen konnte.
Als Folge des fehlenden Maschinenparks, vor allem Drehmaschinen für große Längen, konnte das Hauptprodukt Drahtverarbeitungsmaschinen bis 1954 nur bedingt herstellt werden. Als zusätzliche Produktion wurde die Herstellung von Schrottscheren, Hufeisen Walz- und Biegemaschinen aufgenommen.
Außerdem stellte der Betrieb für das Kunstfaserwerk " W. Pieck " in Schwarza eine Vorzwirnmaschine her. Gleichfalls wurde dieser Maschinentyp in die UdSSR geliefert. Für einen damaligen SAG-Betrieb in Leipzig wurden außerdem noch Zug - Druck und Prüfmaschinen hergestellt.
Durch diese Fertigung konnte der Betrieb sich über die Leistungen der Vorkriegsjahre hinaus entwickeln.
1949 konnten bereits 69 Drahtwebmaschinen in die UdSSR geliefert werden.
Anfang der 50iger Jahre sind viele Lehrlinge mit dem Ziel einer Betriebserweiterung, ausgebildet worden. 45 Lehrlinge im Jahr 1953. Überwiegend Schlosser, Fräser, Hobler, Gießer und Former.
Zusammenlegung mit Regulus
Auf Grund des Bedarfs an Drahtwebmaschinen machte es sich erforderlich die Produktion zu erweitern.
Bei Regulus ging die Produktion an Betonmischern zurück. Damit war die Möglichkeit gegeben die Betriebe zusammenzulegen.
Alle Mischertypen und Anlagen wurden soweit entwickelt, dass sie dem Weltniveau entsprachen und waren regelmäßig auf den Leipziger Messen und auch ausländischen Messen ausgestellt. In der weiteren Entwicklung des Bauwesens in der DDR und vorallem auch zur Lösung des Wohnungsbauproblems, wurden neue Methoden und Technologien, die zeitsparender waren, eingeführt.
Es setzte sich immer mehr die Großblokbauweise durch und damit auch die fabrikmäßige Fertigung der Betonteile.
Der Badarf an Mischern ging zurück und man versuchte im Betrieb
durch Kooparationsarbeiten die vorhandenen Kapazitäten auszunutzen.
Die Zusammanlegung der Betriebe VEB Regulus und VEB Draweba
1964 wurde der VEB DRAWEBA gegründet und befand sich in der Rodaer Straße.
Der Bedarf an Drahtbe- und Verarbeitungemaschinen zur Herstellung
von Sieben und Filtern für die wachsende chemische Industrie sowie die Papierindustrie und eine Reihe anderer Industriezweige wuchs ständig. Gefragt waren weiter Drahtgewebe und Geflechte, Drahtgitter und Drahtnetze. Dar Bedarf im Ausland, besonders auch in den Ländern des RGW war besonders groß. Dem VEB Draweba als Alleinhersteller dieser Maschinen im RGW kam große Bedeutung zu.
Unter den unzureichenden räumlichen Verhältnissen und den Ausschluss einer baulichen Erweiterung konnte der steigende Bedarf, insbesondere auch der Export in die Sowjet - Union, nicht gedeckt werden.
Es bestanden auch Vorstellungen die Gießerei in das ehemalige Werk III der Volltuchwerke, heute VEB Technische Gebäudeausrüstung, zu verlegen. Die Investitionskosten waren im Vergleich zum Nutzen jedoch zu hoch und die geringe Erweiterung wäre nur eine Übergangslösung gewesen.
Auf Beschluss des damaligen Volkswirtschaftsrates vom 4.12.1963 wurde mit Wirkung vom 1.7.1964 die Zusammenlegung der Betriebe VEB Drahtwebstuhlbau und VEB Regulus durchgeführt und der Vereinigung Volkseigener Betriebe der Werkzeugmaschinenwerke
( VVB WMW ) unterstellt.
VVB= Vereinigung volkseigener Betriebe
WMW=Werkzeugmaschinenwerke
Seit 1.1. 1970 gehört Draweba zum VEB SKET Magdeburg.
SKET= Schwermaschinenbau-Kombinat "Ernst-Thälmann"
1973
Die Enticklung dieser Automaten erfolgte stets in enger Zusammenarbeit mit der Metallweberei. Besondere Verdienste erwarben sich dabei u. a. Rudi Linder und Heinz Künzel. Gemeinsam mit der Metallweberei wurde daran gearbeitet, den Drahtwebautomaten UDAW 16 in seinen Leistungsparametern weiter zu erhöhen.
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