Bild Kupferstich Neustadt Orla

122. Unser Freibad - Es war einmal

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Kurze Ausschnitte aus der obigen DVD

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Etwas Badgeschichte          Zusammengestellt von Bernd-Uwe Heise

 

 

Die erste öffentlich geführte Badeanstalt war bis 1913 der Buteileteich  
auf dem heutigen Gelände des Buteileparks.
 
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Anschließend diente der Kastenteich als städtisches Freibad.
 
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Wo kam für das erste Bad das Wasser her?  

Die Antwort des Stadtarchivs

Die Buteile - Lage und ehemalige Bedeutung des Quellgebietes

„Die Stadt bezog, solange sie steht, ihr Wasser aus der Quelle in der Buteule. Dieser Name bezeichnet einen Flurort, wenig östlich der Stadt an der Flurgrenze mit Molbitzgelegen. Die Schreibweise Buteule führt das Flurbuch der Stadt von 1769", schrieb Harry Wünscher in einer Abhandlung über den Neustädter Bornquas.

Eine wichtige Voraussetzung für das Werden der Stadt am Ende des 13. Jahrhunderts war die ausreichende Versorgung mit Wasser. Sowohl die Buteilequelle als auch die Gamse und die Teichmühlenquelle, auch Schloßmühlenquelle genannt, sorgten für den städtischen Trinkwasserbedarf, wobei die Nutzung des Buteilewassers als älteste Wasserversorgung von Neustadt an der Orla angesehen werden kann.
Nach der Gründung des Augustiner-Eremiten-Klosters im Jahr 1294 wurde die Quelle von den Mönchen genutzt. Möglicherweise bauten die Mönche eine Röhrleitung ins Kloster, von welcher die erste Wasserleitung in die Stadt verlegt wurde.  Aufzeichnungen lassen allerdings keine endgültige Klärung dieses wichtigen stadtgeschichtlichen Details zu.
 
Südöstlich des Güterbahnhofes, in der Nähe des Weltwitzer Weges, steht heute neben einer Baumgruppe ein kleiner Flachbau auf einem Wiesenareal. 
 
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Das heutige Gelände lässt kaum noch erkennen, dass von hier aus die Stadt über Jahrhunderte einen großen Teil ihres Trinkwassers erhielt. 
 
Eine hölzerne Röhrleitung, auch Röhrenfahrt genannt, leitete das Wasser in die Brunnenbottiche oder Röhrkästen des östlichen Stadtbereiches. 
In einem Bericht über die Besichtigung der städtischen Brunnen und Wasserleitungen aus dem Jahr 1871 heißt es: „Die Hauptleitung mit 3 laufenden Brunnen in der Stadt erhält das Wasser aus der starken Quelle, weichein der sogenannten Boteile, etwa 20 Minuten von Neustadt auf der Anhöhe nach Südost Südost zu gelegen, entspringt."
 
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Durch die Triptiser Vorstadt und das Triptiser Tor wurde das Wasser zum großen Bottich in der oberen oder breiten Marktstraße, auch obere Rodaer Straße oder Saumarkt genannt, gegenüber dem alten Straßengasthof „Zum weißen Schwan", geleitet. Hier teilte sich die Röhrenfahrt und führte das Wasser zum Marktbottich und zum Bottich in der Schuhgasse, der heutigen Marktstraße. Von den Brunnenbottichen 
führten mehrere Abzweigungen zur privaten Nutzung auf Hausgrundstücke. Der Name des Flurteiles Buteile leitet sich von dem Wort Bodole ab, einem ehemaligen slawischen Dorf,  welches um die Quelle entstanden war. Die Flur dieses im 14. Jahrhundert zur Wüstung gewordenen Dorfes ging in die Stadtflur ein. Eine Urkunde aus dem Jahr 1320 nennt das Dorf Bodole neben anderen Dörfern slawischen Ursprungs. Ab 1475 wird nur noch von Äckern in der Bodole gesprochen, 
welche in den Besitz des Klosters übergegangen sind. Eine Ursache für das Wüstwerden von Bodole könnte das Abwandern seiner Bewohner in die nahe gelegene Stadt gewesen sein.
 
Stadtarchiv
 
 
Vom Überlauf der Buteilequelle, der unter dem Bahndamm hindurchgeführt wurde, speiste man den Buteile Badesee.
 
 

Wie kam es dann zum neuen Freibad?

1932 wurde ein Aufruf zur Schaffung eines Freibades während der NS-Zeit im Rahmen des freiwilligen Arbeitsdienstes gestartet. 

Am 4.Aug.1933 war die  Einweihung des Neustädter Sommerbades in der Börthner Flur.

(Der Badbau war zu damaliger Zeit ein Ergebnis des  nationalsozialistischen Arbeitsbeschaffungsprogrammes).

Das Gelände vor dem Bau

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 Das Freibad

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Bild von Photo-Pathe

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Die Bemühungen das Freibad zu retten Ausschnitte aus dem Neustädter Kreisboten 5/91,   12/91   12/92    22/92

Freibad wird es für die kommende Saison gerüstet sein?  

 

Unser so landschaftlich schön gelegenes Freibad, vor über 50 Jahren angelegt, leidet verständlicherweise an Funktionsstörun­gen. Kein Wunder - nach so vielen Jahren Betriebsbereitschaft.

Der Bürgermeister läßt bei der erheblichen Mängelbeseitigung alle erdenklichen Aktivitäten daransetzen, unter wirtschaftlich, fi­nanziell vertretbarsten Bedingungen das Bad für den kommen­den Sommer und für die nächsten 5 bis 7 Jahre betriebsbereit zu halten.

Wenn man die anstehenden Probleme öffentlich darstellt, so hat sicherlich jeder einzelne mehr Verständnis für die gegenwärtige Situation. Große Probleme macht die Bereitstellung von Frisch­wasser, das hygienischen Forderungen gemäßTrinkwasserqua­lität haben und auch in ausreichender Menge vorhanden sein muß. Die Bohrung eines neuen Brunnens würde allein 100.000,-DM kosten.

Ein weiteres Problem ist die Filterung und Wasseraufbereitung die bisher nicht vorhanden war, aber jetzt nach geltendem "Bun­desseuchengesetz" unumgänglich ist. Das Nichtschwimmerbecken, von 2/3 der Badbesucher genutzt, ist funktionsmüde geworden.

Vor allem der darin schadhaft gewordene Bodenbelag, Verlet­zungen verursachend, muß  teilweise herausgenommen, geglätet und mit einer Gußasphalt- oder Bitumenschicht vergossen werden.

Es sind beschleunigte Maßnahmen im Gange, um eine NON-STOP-Technologie zu entwickeln, die es ermöglicht, das Freibad trotz aller Probleme bis Mitte Mai zu eröffnen. Gleichzeitig und parallel dazu sind Analyse- und Projektierungs­verfahren im Gange, um das Bad schrittweise in den nächsten Jahren sinnvoll und nach modernsten internationalen Erfahrun­gen für die kommenden Jahrzehnte zu gestalten.

Studien zum Freibad

Die Problematik »Freibad«, die wohl im Hinblick auf den bevorste­henden Sommer sehr viele Gemüter bewegt, wurde in der 12. Ta­gung der Stadtverordnetenversammlung nochmals angespro­chen. Das Bauamt hatte die Aufgabe, den Stand der Erfüllung des Beschlusses zum Beginn der Planungsarbeiten für das Frei­bad zu erläutern.

Es mußte eingeschätzt werden, daß das beauftragte Ingenieur­büro Kappler die Zielstellung, Studien bis zum 30.05.91 vorzule­gen, nicht erfüllt hat. Ein weiteres Handicap war die Bezahlung der anzufertigenden Studien in Höhe von 20.000,00 DM. Das Bauamt bat daraufhin das Ing.-Büro Kessler aus Eggenfelden kurzfristig um Lösungsvorschläge in Form von Entwürfen für un­ser Freibad.

3 Varianten konnten der Stadtverordnetenversammlung bildlich vorgestellt werden. Das Ing.-Büro Kessler stellte diese Entwürfe kostenlos zur Verfügung. Herausgearbeitet werden konnte da­bei, daß der Neu- und Umbau zwischen 5 -10 Millionen DM ko­sten wird.

Der Amtsleiter Bauwesen wird nun Erkundigungen im Erfurter Ministerium einholen, inwieweit die Finanzierung erfolgen kann. Über den Stand der Dinge werden Sie regelmäßig informiert.

 

 

Wie steht's mit den Bademöglichkeiten?

Die Tatsache, daß sich die Pforten des Freibades in Neustadt auf­grund der fehlenden Mittel für die Sanierung in diesem Jahr wie­der nicht öffnen, wird sich sicherlich schon herumgesprochen ha­ben. Angesichts der hohen Temperaturen bereits im Mai wirklich sehr bedauerlich! Jedoch muß die badelustige Bevölkerung nicht gänzlich auf den Sprung ins kühle Nass verzichten. Einige Bademöglichkeiten sind z.B.:

 

Stausee Aismannsdorf

Stausee Moderwitz

Stausee Köthnitz

Freibad Köthnitz

Freibad Döbritz

Straßenteich Linda

Plothener Teiche

Badeteich Weira

Salzteich bei Kolba

Teichkette an der Sorga

Börthener Teiche

Tiefer Teich

Information zum Arbeitsstand Freibad

Zwischenzeitlich wurden umfangreiche Informationen zum Bau­zustand des Neustädter Freibades eingeholt.

Übereinstimmung aller Fachleute besteht darin, daß das Freibad Neustadt an derOrla aufgrund des hohen Verschleißgrades nicht mehr sanierungsfähig ist. Es ist bei diesem Fakt zu berücksichti­gen, daß in der Bundesrepublik Deutschland für Freibäder ganz erheblich strengere Maßstäbe angesetzt werden als in der frühe­ren DDR.

Wir haben daher die Beschäftigungsgesellschaft beauftragt, die baufälligen Umkleidekabinen zu entfernen, den Abriß der Toilet­ten vorzunehmen und gegebenenfalls die alte Filteranlage abzu­brechen. Interessierte Bürger haben die Möglichkeit, das Abriß­holz kostenlos als Brennholz vom Gelände des Bades abzufah­ren.

Das Büro Weber als verantwortliches Planungsbüro Stadtent­wicklung wurde beauftragt zu prüfen, ob der Standort des Freiba­des aus den Gesichtspunkten der Stadtentwicklung heraus noch günstig ist. Mit dem Aufstellungsbeschluß für den Bebauungs­plan "Bürgerwiesen" mit den Planungszielen " Bildung, Freizeit und Erholung" wird die Zielstellung verfolgt, konzentriert das Freizeitangebot in der Stadt auf ein Territorium zu vereinigen, um die Voraussetzungen für ein kostengünstiges Bauen und eine rentable Betreibung zu schaffen.

Wir werden Anfang des Jahres 1993 die ersten Arbeitsergebnis­se vorstellen und zu diesem Zeitpunkt wissen, ob dort ein Freibad mit der Erweiterungsfähigkeit für ein Hallenbad möglich ist.

Beer Bauamt

 

1993  wurden die Gebäude abgerissen. Die Natur übernahm den Rest. 

Am 04.08.2005 zeigte es sich dem „Besucher“ so:

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und 2012 so:

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