Kurze Ausschnitte aus der obigen DVD
Zum Filmstart bei YouTube bitte auf das Bild klicken.
Link zum Video 9 : 45 min
Zusammengestellt von Bernd-Uwe Heise
In dieser angezeigten DVD sind Fotos vom Gesundheitswesen unserer Stadt inklusive Dauerheim, Poliklinik und Entbindungsheim eingearbeitet. Die Jubiläumskinder z.B 1000tes bis zum 7000ten Baby wurden gefunden & mit aktuellem Foto ergänzt.
Die Kindereinrichtungen in Neustadt an der Orla
Zum Anzeigen der Foto-Standorte bitte auf die gelblichen Quadrate klicken.
Foto: Heise von Geoproxy ThüringenKreisbote 14/98
Unter der Bezeichnung "Kinderbeschäftigungsanstalt" wurde der erste Kindergarten am 1. Oktober 1853 im Hause der späteren Rintsch - Stiftung eingerichtet.
Im "Kreisbote" vom 17. Februar 1858 war hierzu zu finden:
"Allen geehrten Mitgliedern unseres Vereins zur Gründung einer Kinderbeschäftigungsanstalt diene zur Nachricht, dass dieselbe Sonnabend, den 1.Oktober, eröffnet werden soll."
"Nach genauer Berechnung setzen uns die bereits eingegangen und noch in Aussicht stehenden Beiträge der milden Geberinnen in den Stand, vorläufig mit 12 Kindern zu beginnen."
Zweck der Anstalt ist: "solche arme Kinder, die im Haus wenn nicht die nötige Aufsicht und Erziehung haben können, nicht bloß zu ernähren, sondern sie namentlich vom Faulenzen und Bettelngehen abzuhalten und an geregelte Tätigkeit und artiges, bescheidenes Benehmen zu gewöhnen."
"Auch werden sichs die Vorsteher der Anstalt zur Pflicht machen, die abgehenden Zöglinge bei tüchtigen Meistern oder bei Herrschaften, wo möglich unterzubringen."
Die Kinder hielten sich rund um die Uhr dort auf.
Umwandlung in Rintsch-Stiftung
Durch finanzielle Unterstützung des Großherzogs und viele Spenden Neustädter Bürger wandelte man diese Einrichtung 1864 in die so genannte Rintsch Stiftung um. Das Gebäude befand sich links von der Schillerschule (jetzt Schulgarten der Schillerschule) und wurde 1921 noch als Hilfskindergarten erwähnt.
Ab 1873 gab es die Kinderbewahranstalt nach Fröbelscher Art
Die Kombination Kindergarten und Erziehungsheim erwies sich bald als unzweckmäßig, so dass am 1. Juli 1873 die Neugründung einer Kinderbewahranstalt nach Fröbelscher Art erfolgen konnte. Diese Anstalt befand sich im östlichen Teil der ehemaligen Klosterkirche. Die primitiven räumlichen Verhältnisse ließen bald keinen geordneten Betrieb zu, so dass 1893 ein Umzug bevorstand.
Bereits am 17. April 1873 entstand auf dem Lindenplatz im Haus Nr. 7 ein privater Kindergarten in Fröbelscher Weise, geleitet durch Frau Ida Thomas. ( Kreisbote 1873, Nr.40 vom 3. April)
Aus Akte 8063 Stadtarchiv:
In einem Schriftstück des Bürgermeisters an die Leiterin des Fröbelvereines ist ersichtlich, dass 1939 wahrscheinlich ein Hilfskindergarten in den unteren Räumen des Gebäudes der Rintsch-Stiftung eingerichtet wurde, da "der "Carl-Alexander- Sophienstift" durch den Zustrom von Flüchtlingen mit noch nicht schulpflichtigen Kindern schon voll belegt ist."
Kindergarten an der Schulpforte ab 1. Juli 1893
Aus Akte 5502 Stadtarchiv:
Das neue bezogene städtische Haus Schulpforte Nr.2 bot Räume und Einrichtungen der damaligen Zeit entsprechend. Dieser Kindergarten erhielt den Namen "Carl Alexander Sophien Stift" und bestand hier bis nach dem II Weltkrieg. Er erfuhr 1911 eine Erweiterung durch einen Anbau.
Privater Kindergarten Rößler , Bebelstraße 25
Laut Aussage von Walter Rudolph bestand dieser private Kindergarten von Familie Rößler bereits um 1910, da sein Vater diesen als Kind besuchte.
Frau Elsbeth Büchel besuchte diesen Kindergarten um 1936. Wie lange diese Einrichtung bestand ist schwierig zu ermitteln.
Kindergarten am Schützenplatz 1948
Unser neuer Kindergarten!
Eine nachträgliche Betrachtung zur Einweihung, am 3. Oktober 1948
Wenn du, Freund der Kinder in Neustadt an der Orla durch die Schulpforte gehst dann kommst du an der so genannten Rintsch- Stiftung vorbei. Dieses alte Neustädter Haus stammt aus dem Jahre 1821 und in den beiden unteren Räumen war der Kindergarten bis zum Herbst 1947 untergebracht. Im Frühjahr 1948 wurden es mehr und mehr Kinder und die Stadtverwaltung wusste sich bald keinen Rat um die Unterbringung mehr.
Man hat geplant und wieder verworfen. Da fiel das Augenmerk auf die frühere, neben dem so genannten Schützenhaus (der jetzigen Stadthalle) stehende Schießhalle, die der Schützengesellschaft zu Schießübungen diente, und nach dem Zusammenbruch 1945 zuerst von der Roten Armee als Schießstand benutzt wurde und auch einmal während des Volksfestes zu einer Bierhalle Verwendung fand. Im Herbst 1947 und Frühjahr 1948 gingen die Verhandlungen um dieses Haus mit dem sowjetischen Kommandeur der Pionierbrigade, die in Neustadt (Orla) stationiert war. Ab dem Frühjahr 1948, im April, gab der Kommandeur, Herr Oberstleutnant Koslow, diese Schießhalle frei und befürwortete den Umbau zu einem schönen Kindergarten, um den werktätigen Müttern die Sorge für ihre Kinder abnehmen zu helfen.
Es wurde frisch ans Werk gegangen und zuerst die so genannten Kugelfänge abgetragen. Danach begann nach den Planungsarbeiten des Bauamtes der Um- und Ausbau des Hauses. Den ganzen Sommer hindurch waren an den Mittwoch - Nachmittag die Männer der Stadtverwaltung, des Bauhofes, Bauamtes und alle Hände, die sich regen wollten, darunter freiwillige Helfer aus Handwerk und Gewerbe tätig, um den Platz zu einem mustergültigen Spielplatz einzuebnen und vorzurichten. Im September nahmen die Maler innerhalb und außerhalb des Hauses ihre Arbeit auf und gaben dem Ganzen einen frischen Anstrich und eine künstlerische Ausgestaltung, wie es für einen Kindergarten sein muss.
Seitens des Kindergartens entstand eine neuzeitliche Liegehalle und am Sonnabend, den 2. Oktober 1948, wurde das Haus und der Garten nachmittags 12 Uhr als fertig gestellt gemeldet.
Am Sonntag, den 3. Oktober 1948, 14 Uhr nachmittags holten die Schulkinder ihre älteren Spielgefährtinnen und Spielgefährten vom " alten Kindergarten "ab und geleiteten sie in einem kleinen Festzug ins neue Heim an der Stadthalle. Alt und Jung war auf den Beinen um die Einweihung und Übergabe mitzuerleben. Viel Freude konnte man auf den Gesichtern der Kinder und auch der Eltern lesen, dass es möglich geworden war, den Kindern ein schönes Heim, einen schönen Garten und viel Freude in einer helleren Zukunft zu bescheren. Wir wollen all unsere Kraft und unsere Mühe daransetzen, um dem höchsten Gut, was uns verblieben, unseren Kindern, recht viel Freude in dem kurzen Stück Jugend zu vermitteln. Wir wollen alle noch einmal Kind sein, um bei Freude und Frohsinn das noch einmal mit zu erleben, was uns durch zwei Weltkriege so bitter vergällt wurde. Viel Leid und Tränen sind durch diese beiden Kriege über die Menschheit gekommen. Wir haben es uns zur Pflicht gemacht, Freude, Frohsinn und Zuversicht in die kleinen Herzen der Kinder hineinzusäen, um fortschrittlich denkende freudige und friedliebende Menschen zu formen.
5. April 1949
Seiferth
Bürgermeister
Kapazität: 70 Vorschul- und 30 Hortkinder
Die Kindergärten zur DDR Zeit:
I und II in der Ernst-Thälmann-Straße (gegenüber von der Schleizer Straße )
Kindergarten I Ernst Thälmann Straße 8( Löste wegen des rasanten Anstieges des Bedarfs an Kindergartenplätzen den Kindergarten im ehemaligen Schießhaus ab.)
Ab 1953 mit 130 bis 140 Plätzen
31. 08. 1991 100 Plätze Besteht seit September 1991 nicht mehr.
Kindergarten II
Hintere Gebäude, (ehemaliges Kutscherhaus, rechts) und dazugehörend das gegenüberliegende Gebäude linksFoto: Ilse Bieneck
Ab 1961 ca.70 Plätze Besteht seit 30.09.1993 nicht mehrFoto: Ilse Bieneck
III Am Centbaumweg
Am Centbaumweg Nr.5 ( wurde in Gemeinschaft mit dem VEB Thüringer Textilwerke, Werk Neustadt/Orla, ausgebaut)Ab 1962 Betriebseigentum und somit Betriebskindergarten für die Muttis der VEB Volltuchwerke Crimmitschau
54 Plätze
Kam 1965 an die Stadt.
Bestand bis 1996.
Bild von Photo-Pathe KoKi = Kombinierte Kindereinrichtung, an der Körnerlinde Nr. 1 Seit 04.12. 1978 180 Kindergartenplätzen
40 Plätze davon sind von Kindern bis zum 2. Lebensjahr belegt.
Kindergarten Rosenweg
Ab 07.10. 1983
Name: "Kleine Strolche"
Foto: Brigadebuch der kombinierten Kindereinrichtung
Die Kinderkrippen zur DDR Zeit
Wochenkrippe (Diese Einrichtung besteht nicht mehr)
Rathenaustraße Nummer 14
Für Kinder von 0 bis 3 Jahren
Ab Herbst 1953 Dauerheim für Säuglinge
Ab 1970 zur Wochenkrippe umstrukturiert
Bis 1974 kombiniert als Dauerheim und Wochenkrippen genutzt
Ab 1975 war die Belegung ausschließlich für Wochen- und Tageskrippenkinder vorgesehen.
Ab 1978 Tageskinderkrippe II
Kapazität von 59 Plätzen
Das Dauerheim für Säuglinge und Kleinstkinder war eine Einrichtung des Rates der Stadt Neustadt an der Orla. Es wurden darin Kinder von 0 bis 3 Jahren aus dem gesamten Bezirk Gera aufgenommen und betreut. Die Kinder waren z. T. Waisen, Halbwaisen oder wurden vom zuständigen Jugendamt aus Familien, die Hilfe zur Erziehung beantragten, eingewiesen.
Später wurde der Bedarf an Plätzen mit Dauerbetreuung weniger, dafür stieg die Nachfrage an Kapazitäten für Wochenkrippen- und Tageskrippenplätzen.
Alleinerziehende, junge Mütter im Studium oder in der Ausbildung, nutzten das Angebot der Wochenbetreuung von Montag bis Freitag. Gleichzeitig wurden Kinder im normalen Tageskrippenablauf betreut. 1976 wurde aus dem ehemaligen Dauerheim die spätere Wochenkinderkrippe und daraus 11 12.1970 die Kinderkrippe II „Dorothea Erxleben“ Neustadt an der Orla.
Am 30.06.1991 wurde die Einrichtung geschlossen
Die Unterbringung der Kinder in den Kinderkrippen ( bis zu 3 Jahren) war kostenfrei. Der Kostensatz für Essen pro Tag betrug 1,40 Mark der DDR.
Ab dem 3. Lebensjahr kamen die Kinder dann in die Kindergärten. Die Zuzahlung für Essen betrug pro Tag 0,45 Mark .
Kinderkrippe I : „Albert Schweitzer“
1954 bis 01.07. 1993 Tageskrippe "Albert Schweitzer" (am Gamsenteich)
ca.65 Plätze
Die noch verbliebenen Krippenerzieherinnen und die Kinder wurden von der Kombinierten Kindereinrichtung, heute Gänseblümchen, übernommen.
Kinderkrippe III : Thomas-Münzer-Straße - 4 Wohnungen – mit ca 40 Plätzen. Hier wurden Kinder erst ab 1- 1 ½ Jahren aufgenommen, weil diese den Garten der Kinderkrippe II mit nutzen mussten.
Ab 01.08.1977 übernahm Kollegin S. als Objektleiterin und Kollegin H. als stellvertretende Leiterin die Aufgabe in den Wohnungen der Thomas-Münzer-Staße 21 / 22, (die von der SZMK umgebauten und eingerichteten) solche Voraussetzungen zu schaffen, dass am 01.09.1977 hier 32 Kinder ihren Einzug halten konnten. Am 01.09.1977 wurde die provisorische Kindereinrichtung eröffnet.
Am Freitag, den 01.12.1978 um 17 Uhr wurden die provisorische Kindereinrichtung geschlossen.
Kinderkrippe in der KoKi ( Kombinierte Kindereinrichtung ): Am Centbaumweg
Foto: Brigadebuch der kombinierten Kindereinrichtung
Foto: Brigadebuch der kombinierten Kindereinrichtung
Foto: Brigadebuch der kombinierten Kindereinrichtung
Ab 04.12. 1978
90 Krippenplätze
180 Kindergartenplätze
besteht noch (Gänseblümchen)
Aus dem Kreisboten 27. Juli 2012 Jahrgang 23/Nummer 15
Ab 1990 wurden die Einrichtungen aufgelöst. Die einbezogene Poliklinik, das Entbindungsheim und das Krankenhaus wurden ebenfalls abgewickelt.
Mit dem politischen und wirtschaftlichen Beitritt der DDR zur BRD stand auch das Erziehungs- und Bildungssystem auf dem Prüfstand. Von den einst drei Kinderkrippen, fünf Kindergärten und einer Kombinierten Kindereinrichtung waren 2002 nur noch drei Kindertagesstätten in Betrieb (inklusive dem Kindergarten „Märchenland“ in Neunhofen). In dieser Zeit waren 282 der 285 Tagesplätze belegt.
Auch heute sind die vier Kindertagesstätten mit ca. 390 Plätzen ausgelastet (hinzugekommen war der Kindergarten in Breitenhain-Strößwitz). (Stand von 2012)
Wir danken Frau Elsbeth Büchel, Frau Ilse Bieneck, Frau Doris Dölz (PN), Frau Bettina Triemer und Frau Heidrun Stingl, für die Zuarbeit.